ich habe mich hier angemeldet, weil ich ein ganz persönliches Projekt anfangen möchte. Mein Bruder ist vor 2 Jahren gestorben, und bei der Sammlung von Erinnerungen, die ich zu einem Album für Familienmitgliedern verarbeiten wollte, kam mir die Idee, das Ganze auch als halb-biografische Geschichte auszuarbeiten. Also basierend auf echten Erlebnissen gepaart mit ein paar Ausarbeitungen/ Ausschmückungen eine Geschichte schreiben über das Leben meines (behinderten) Bruders und seinen Tod sowie parallel, als Gegenstück, das Leben einer Bekannten, die sich vermutlich selbst getötet hat.
Soweit, so gut.
Einen groben Handlungsverlauf hätte ich, nur merke ich, dass ich sehr zusammenfassend schreibe und mir sowohl die Ausarbeitung - detaillierte Beschreibung - fehlt, als auch überhaupt mal Ideen dazu.
Nun wollte ich mal fragen, ob folgendes ein gutes Vorgehen wäre:
1. Schreiben, was einem einfällt, also einfach mal Kapitel 1 schreiben.
2. Ausarbeiten: Szenen ausweiten, Dialoge hinzufügen, Details hinzufügen, Beschreibungen hinzufügen.
3. Formulierungen verbessern.
4. Spannungsbogen einbauen.
Was tut man dagegen, dass sich das Ganze wie ein Tagebuch liest?
Hier mal ein Absatz eines ersten Kapitels. Der Rest der ersten 3 Seiten liest sich genauso beschreibend. Was müsste ich mit dem Text konkret - als Methode - machen, um von diesem tagebuchartigen wegzukommen?
Könnte man so einen Satz ausweiten auf einen längeren Absatz, durch Einfügen von Beschreibungen, Beispielen - Oma meinetwegen auf den Markt folgen, sie andere Leute treffen lassen, ein Frühstück beschreiben mit Dialog etc.? Was müsste man konkret angehen - die Wohnung beschreiben, die Kleidung, den Hintergrund der beiden (Lebensgeschichte), einen Streit einfügen etc.? Ist es sinnvoll, so eine Absatz auszubauen oder sollte man ihn lieber zusammenfassen? Wie prüfe ich, welche der beiden Methoden für einen bestimmten (Ab-) Satz sinnvoller ist? Gibt es dafür irgendwelche Kriterien?
Nachdem Opa in Rente gegangen war, stellte sich heraus, dass Oma und er verschiedene Ansichten von einem geruhsamen Rentnerleben hatten. Oma wollte gern früh aufstehen, einen strammen Spaziergang machen, der auf dem Markt endete, danach das Frühstück zubereiten, gemeinsam essen – im Sommer auf dem Balkon – dann etwas Ordnung schaffen, spazieren gehen, Mittagessen zubereiten, wieder gemeinsam essen, etwas unternehmen, um dann abends, nach dem Abendessen, gemütlich die Füße hochzulegen, gemeinsam fernzusehen und dabei vielleicht ein bisschen zu stricken.
LG von
Frederica