Für die richtige Arbeit brauche ich meine eigene "Höhle", wo mich niemand stört und fragt: "Was schreibst du da grade? Kann ich mal sehen? Warum nicht? Ist das so schlecht?"
Da ich sowieso eigene, abgeschlossene Studioräume im gleichen Haus habe, bleibe ich nach Feierabend gleich da und setz mich oder am Wochenende an mein Schreibprojekt.
Gerade fürs Rumexperimentieren finde ich das sehr wichtig. Mein armer Männe hat sich damit abgefunden, dass dann nur der Hund mit dabei sein darf.
Am Rechner selber brauche ich Ordnung und vor allem eine gewisse Leere. Zugestellte Flächen und Wände voller Bilder, Poster, Kalender, Notizen treiben mich in den Wahnsinn. Das Foto vom Schreibtisch ist für meine Verhältnisse schon leicht grenzwertig mit all dem Zeugs da drumherum.
Ich habe hier ein Netzwerk mit Server, so dass ich auf mein Projekt von überall zugreifen kann, wenn ich mag. Aber meistens sitze ich doch am Schreibtisch...

Sieht zwar langweilig aus, aber genau so brauche ich es für kreative Ergüsse. Buntes Chaos und viel zu gucken ist zwar toll als Anregung, aber schlecht für die Konzentration, jedenfalls bei mir. Der Blick nach draußen lenkt mich seltsamerweise gar nicht ab.
Meine schlimme Schwäche sind Blankbücher, von denen ich mittlerweile fast hundert habe, zum zeichnen, schreiben, scribbeln, sammeln und Rumschmieren - die Dinger sind meine große Inspiration, auf die immer wieder zugreife und von denen ich immer welche dabei habe.
Sonstige benötigte Bücher (Synonym-Wörterbuch, Lexika und Duden, Geschichtsbücher, Fotobände, Illustrationsbände etc.) und meine heißgeliebten Ideenkladden sind in den Regalen und Google ist ja auch nie weit...
Ich mag es, für mein Projekt auch Scribbles und Zeichungen (z.B. Karten, Zeitleisten, Figurenskizzen) anzufertigen; die mach ich im Nebenraum, wo die Zeichentische und das ganze kreative Material sind und wo ich auch ordentlich rumsauen kann. Dort nutze ich auch den Laptop, um schnell Ideen oder kurze Szenenentwürfe zu notieren, die dann immer automatisch kommen. In dem Raum lasse ich auch laute Musik, Hörbücher und Filme neben der Arbeit laufen.

Da mir schon einmal ein fortgeschrittenes Schreibprojekt aufgrund Datenverlust abhanden gekommen ist, bin ich ziemlich neurotisch, was Backups angeht. Ich speichere auf den Server und parallel noch auf eine externe HD, niemals auf den Rechner selber.
Zum Schreiben nutze ich Scrivener 2, das alle Naselang automatisch speichert und Backups anlegt (läuft im Hintergrund ab, stört also nicht beim Arbeiten). Ein möglicher Datenverlust ist so auf ein Minimum reduziert.
Zwar habe ich hier noch einen PC, aber der wird ausschließlich für die Buchhaltung und für den Steuerkram angeschaltet. Für kreative Arbeiten nutze ich nur noch Mac-Rechner. Habe mich viel zu lange mit PCs quälen müssen.