Ich habe jetzt nur gemerkt, dass es echt unlogisch ist so etwas zu tun. Wenn die Organisation rund um die Unsterblichen fähig ist, das komplette Erinnerungsvermögen auszutauschen, könnten sie doch einfach den Teil raus nehmen, der sich mit der Beziehung beschäftigt. Das könnte man bei beiden machen und alle könnten so weiter arbeiten wie eh und je. Allerdings habe ich dann keine Geschichte mehr
Das würde zu Problemen mit Kollegen führen, die im Gegensatz zu den Turteltauben nicht vergessen haben, dass die beiden was hatten. Die müssten konsequent lügen, damit die nicht merken, dass mit ihren Erinnerungen etwas nicht stimmt.
Außerdem ist der Bestrafte nicht der einzige Addressat einer Bestrafung. Strafen sollen immer auch abschrecken und so dazu führen, dass gewisse Dinge gar nicht erst getan werden. Aber das können sie nur, wenn sie auch konsequent vollstreckt werden. Bei Dir richtet sich die Strafe sogar ausschließlich an potentielle Nachahmer, denn wie soll die Frau sich bestraft fühlen, wenn sie sich hinterher gar nicht daran erinnert, bestraft worden zu sein? Stelle es so dar, dass an ihr ein Exempel zu statuiert werden soll und dieses Logikproblem ist umschifft.
Allerdings begreife ich nicht so ganz, warum nur die Frau verbannt werden soll. Zum Nachwuchszeugen gehören zwei, der Mann müsste - wenn Deine Unsterblichen nicht ganz krass sexistisch drauf sein sollen - eigentlich genauso bestraft werden wie die Frau. Schließlich hat er ja da gleiche Vebrechen begangen. Da nach der Nützlichkeit für die Gemeinschaft zu gehen, ist problematisch, denn es würde bedeuten, dass jene, die wissen, dass ihre Nützlichkeit hoch eingeschätzt wird, sich wie die hinterletzten Ärsche aufführen und gegen Regeln verstoßen können, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Das ließe sich vielleicht umgehen, wenn Du für ihn mildernde Umstände konstruierst; also dass die Idee sich fortzupflanzen komplett auf ihrem Mist gewachsen ist und sie das ohne sein Wissen durchgezogen hat. Wenn Du die Unsterblichen korrupt sein lassen willst, könnte das auch ohne Faktengrundlage einfach behauptet werden, um den Sohn vom Ober-Untersterblichen vom Haken zu kriegen.
Was allerdings die Frage aufwirft, warum die Unsterblichen der Fortpflanzung keine effektiven Riegel vorgeschoben haben. Von 'verrückten Wissenschaftlern', die übereingekommen sind, ihre Anzahl zu beschränken, würde ich da recht drastische Maßnahmen erwarten; so in Richtung alle mussten sich die Ei- bzw. Samenleiter durchtrennen lassen. So ist ausgeschlossen, dass per Sex ein Kind gezeugt wird, und wenn doch mal Nachwuchs benötigt wird, kann man Eizellen und Spermien chirurgisch gewinnen, im Reagenzglas vereinen, das was dabei rauskommt, nach eugenischen Gesichtspunkten begutachten und - so es den Ansprüchen genügt - in eine Freiwillige implantieren. Für Leute, die das Gedächtnis manipulieren können, sollte das pillepalle sein. Deshalb fällt mir auf die Schnelle nichts ein, wodurch dieses Logikloch sich schließen ließe...
Je größer der Dachschaden, desto schöner der Ausblick zum Himmel.
(Karlheinz Deschner)